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Allgäuer Zeitung, 29. Januar 2005
Ein Instrument als Vermächtnis des Vaters

Kaufbeurer errichtet in Moskauer Kathedrale eine der größten Orgeln Russlands
Kaufbeuren/Moskau. Dies ist die Geschichte von der Hingabe eines Kaufbeurer Orgelbauers zu den mächtigen Kircheninstrumenten. Erzählt mit der Errichtung einer mechanischen Schleifladen-Orgel in Moskau. Das erhabene Bauwerk mit 74 Registern, vier Manualen und insgesamt 5567 Pfeifen gehört zu den größten Orgeln in Russland und ist das Vermächtnis von Gerhard Schmid, der im September vergangenen Jahres 79-jährig starb. Sein Sohn Gunnar führte den Wiederaufbau zu Ende.
"Da drüben kann man keine Rechnungen schreiben. Die Gemeinden sind arm", hatte Gerhard Schmid gesagt, als er vor Jahren diesen "Auftrag" übernahm, der zu seinen letzten zählen sollte. Schmids Unternehmen belieferte Kirchen in ganz Europa. Doch auch "für Gottes Lohn" hatte der Chef selbst bei ungezählten Arbeiten in Russland, Lettland, Estland und Sibirien den Idelalismus für seine Lebensaufgabe, das orgelbauen, und Spendenzusagen im Gepäck. Um das Jahr 2000 suchte Erzbischof Thaddaeus Kondrusiewicz für seine römisch-katholische Kathedrale der Unbefleckten Empfängnis in Moskau eine gebrauchte Orgel. Hilfe bekam er bei Pater Rolf-Philipp Schönenberger, dem Präsidenten der Stiftung "Triumpf des Herzens" in Moskau, der damit "ein bedeutendes ökumenisches Projekt" unterstützen wollte. Als Spender fand sich die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde des Balser Münsters in der Schweiz, die ihr Instrument zur Verfügung stellte.

Neues Klangkonzept
Im Januar 2002 begannen Gerhard Schmid un seine Mitarbeiter dort mit dem Abbau der Orgel. Der Kaufbeurer erarbeitete ein neues Klangkonzept für das 1955 gebaute Instrument, das in vier Sattelschleppern auf die Reise geschickt wurde. Die Register wurden gereinigt und neu intoniert, etliche Mixturen erneuert. In der Moskauer Kathedrale, einem um 1900 errichteten neugotischen Bau, setze er das riesige Instrument wieder zusammen. Gerhard Schmids Todestag war der 9. September 2004.

Als Nachfolger seines Vaters stellte Gunnar Schmid (37) die Orgel mit neu gefasster und blattvergoldeter Fassade fertig. "Die einzigartige Akustik der Moskauer Kathedrale bringt die reiche Klangfarbe der Orgel wieder zur Geltung", freut sich der Orgelbaumeister, der nun auch in Kaufbeuren mit zehn Mitarbeitern das unternehmerische Werk seines Vaters fortsetzt.

Gefertigt werden in der Allgäuer Werkstatt, die heuer 50 Jahre alt wird und zu besten Zeiten 40 Beschäftigte hatte, alle Bestandteile des Kircheninstrumentes, also Orgelprostpekt, Sichtgehäuse, Spieltische, verschiedene Bedienungsmechaniken bis hin zu den Pfeifen, die in der eigenen Gießerei entstehen. Derzeit bringt das Unternehmen eine nahezu unbespiebare Walcker-Orgel von 1914 auf Teneriffa in Schuss. "Nach und nach restaurieren und säubern wir jetzt auch die Orgeln, die mein Vater einst gebaut hat", sagt Gunnar Schmid. Es sind weltweit mehr als 200 Instrumente. Ein großer Markt stelle zudem Osteuropa dar; Länder, in denen "die Kirchenmusik noch einen anderen Stellenwert als bei uns hat". Und wo der berühmte Kaufbeurer Orgelbaumeister ein Stück seines Lebenswerkes hinterlassen hat.

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