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Baustelle in der Pfarrkirche St. Michael: Orgelbauer der Firma Gerhard Schmid aus Kaufbeuren und freiwillige Helfer zerlegten die alte "Zeilhuber"-Orgel.

Augsburg SonntagsZeitung, 14./15. November 1998
Ein Kind der Nachkriegszeit

Schwabmünchner schenken alte Orgel Stadt in Lettland Schwabmünchen. "Es freut mich, daß sie jetzt weg kommt, und zugleich fehlt sie mir", meint Thomas Rieff. Mit gemischten Gefühlen hat der Schwabmünchner Chorregent den Abbau und Abtransport der bisherigen Orgel in St. Michael erlebt. Bis Anfang Mai nächsten Jahres soll sie durch eine neue, deutlich verbesserte Orgel ersetzt werden.

Erst 1957 hatte man nach dem Wiederaufbau der zerbombten Pfarrkirche die Zeilhuber-Orgel mit ihren 41 Registern und vom Großlieferanten stammenden Pfeifen eingebaut. "In Konzeption, Materialauswahl und Verarbeitung ein Kind der Nachriegszeit, ist ihre Zeit abgelaufen", urteilt Rieff. Eine würdige kirchenmusikalische Gestaltung sei mit der Orgel kaum mehr möglich gewesen, meint auch Stadtpfarrer Frank Faulhaber.

Wegwerfen wollten weder Faulhaber noch Rieff die alte Orgel aber nicht: Nachdem ein Verkauf zum symbolischen Preis an eine Gemeinde in Rußland wegen der Währungs- und Wirtschaftskrise gescheitert sei und die "Entsorgung" mit 40.000 Mark zu Buche geschlagen wäre, werde sie nun nach Lettland verschenkt, erläutert der Kirchenmusiker.

Die Kaufbeurer Orgelbaufirma Gerhard Schmid hat den Abbau zusammen mit Helfern aus der Pfarrei übernommen. Die Fachleute werden in den nächsten Monaten kostenlos die Pfeifen waschen und bearbeitet "wieder zum sprechen bringen" und schließlich mit einem vollkommen neuen Orgelkasten in der Domkirche von Resekne aufbauen und erklingen lassen. Wegen der hohen Personalkosten wäre eine solche Generalüberholung in Schwabmünchen nicht möglich gewesen, schwächt Rieff mögliche Kritik an dem Kauf der neuen 1,4 Millionen Mark teuren Orgel ab. Mindestens zehn- bis zwölftausend Arbeitsstunden müßten rund vier Orgelbauer des traditionsreichen sächsischen Familienbetribs Eule leisten, um 3550 Orgelpfeifen in 48 Registern aufzubauen, vermutet Rieff.

Acht Meter hoch, noch etwas breiter und vier Meter tief lauten die Maße der neuen Eule-Orgel, verrät er weitere technische Daten, kommt aber bald ins Schwärmen: Einen volleren, besseren und dem Kirchenraum angepaßten Klang werde sie haben. Eine gute Intonation und ganz neues Aussehen werde zudem ein Orgelkasten aus Weichholz bringen. Weihnachten und Ostern müssen die Schwabmünchner nun also ohne den Klang einer großen Orgel und mit einer kleinen Chororgel auskommen müssen. Diese "Zeit der Enthalsamkeit" will Rieff aber auch nutzen: das Pfarrorchester und Blaskapellen sollen spielen, Chöre und Bands werden singen und er selbst will in der Faschingszeit eine Messe mit der Drehorgel gestalten.


Andreas Claus

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