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Die neue Orgel von Meister Schmid ist für die evangelische Kirche in Neugablonz bestimmt. Dreimal so groß wird eine Orgel werden, die 1958 von Kaufbeuren nach Schweden geliefert werden soll.

Neugablonzer Zeitung, 21. Dezember 1957
Zu Besuch bei einem jungen Orgelbauer
- In seiner Werkstatt entsteht die Orgel für das evangelische Gotteshaus Neugablonz Kaufbeuren. Die evangelische Gemeinde in Neugablonz erhält mit einer neuen Orgel für das Gotteshaus ein wundervolles Weihnachtsgeschenk. Dieser Tage werden die letzten Handgriffe am Werk getan, das von Meister Gerhard Schmid auch als erste Orgel für seine engste Heimat Kaufbeuren geschaffen wurde. Rund dreieinhalb Meter ist der Orgelschrank hoch und wie einst im Barock so häufig angewandt, ziert dieser Bau ebenfalls ein Rückpositivum, also eine kleine, feststehende Orgel am vorderen Rand der Empore.

Der Orgelbauer hat bewußt diese alte Stellung des Positivs aufgegriffen, da man nur selten mehr mit Rückpositiv baut, ohne daß ein Grund ersichtlich wäre.

Erst 32 Jahre zählt Meister Gerhard und gehört zweifellos zu den jüngsten Orgelbaumeistern überhaupt. Freundlich, doch überaus bescheiden führt er seine Besucher in die Werkstätte: ein heller, freundlicher und zweckmäßiger Raum. Zehn Register besitzt das neue, für Neugablonz bestimmte Instrument, und rund 650 Pfeifen warten darauf, zum Klingen gebracht zu werden. Noch sind nicht alle angeschlossen. Aber unter der kundigen Hand von Gerhard Schmid tönt das Instrument schon so voll, so feierlich, nimmt gefangen und entführt den Lauscher aus der Werkstätte. In sich versunken wird aus dem angedeuteten Thema eine Fuge, gesteigert durch den Einsatz der Register. Und mit Freude und berechtigtem Stolz erhält Meister Gerhard von den Geheimnissen um die Königin aller Instrumente.

Wer einem Orgelbauer bei seiner Arbeit zusieht, der erkennt, daß sich hier Kunstschreiner, etwas Spengler und auch Elektriker, Musiker und Stillist in einer Person vereinen müssen. Der Schreiner wählt Weich- und Harthölzer, darunter sogar auch Mahagoni, und bearbeitet die ent- und gerade gemaserten Hölzer und weiß sie für Mechanik, für das Tragegestell und für die Pfeife auszuwählen. Bis auf die reine Klaviertastatur wird rund alles in eigener Werkstätte hergestellt. Aber Grundlage muß ein Plan bilden und der sieht auch ein ordentliches Hineinfügen in die Gesamtkonzeption eines Gotteshauses vor. Die Linienführung beispielsweise der evangelischen Kirche von Neugablonz findet sich in der Orgel wieder, die Gerhard Schmid gebaut hat. Das Wissen um die Stilelemente ist daher für den Orgelbauer ein dringedes Gebot.

So gern Gerhard Schmid über seinen Beruf und seine Aufgaben spricht, so wortkart wird er, wenn man in seinen ureignsten persönlichen Bezirk tritt. Als Kaufbeurer war er in Ebenhofen und Altstetten im Allgäu in der Lehrer un in seiner Gehilfenzeit. Zwei Jahre hatte er eine Anstellung als Intoneur in Schweden, dann legte er seine Meisterprfung ab. Einen Tag in der Woche opfert der junge Orgelbauer, um sich in einem Münchner Konservatorium auch als Organist ausbilden zu lassen. Daß man mit 32 Jahren bereits einen Ruf haben kann, beweist, daß eine Orgel mit 21 Registern erst vor wenigen Monaten in Schwarzenbruck bei Nürnberg aufgestellt wurde. Deutlicher wird dies noch, wenn man erfährt, daß im Jahre 1958 eine 26registrige Orgel nach Burghausen an der Salzach geliefert werden, und im gleichen Jahr ein Instrument mit 30 Registern und rund 2000 Pfeifen nach Schweden gehen soll.

Privataufträge sind selten. Die meisten Orgeln gehören in Kirchen. Wenn sie zum Lobe Gottes erschallt, dann schwingt in ihr, der Königin der Instrumente, nicht nur die Kunst des Organisten wieder, sondern klingt auch das Können des Planers und Erbauers, ein Stück des Meisters, mit.

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